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The First Avenger: Civil War - Trailer und Kritik zum Film

Darauf haben Comic-Fans gewartet: Mit "The First Avenger: Civil War" stellt sich die Avengers-Superhelden-Initative rund um Captain America, Iron Man und Black Widow ihrer bisher größten Herausforderung, nämlich dem Kampf gegen sich selbst.

Mit einem großen Superhelden-Schlagabtausch konnte die DC Comics-Verfilmung “Batman v Superman: Dawn of Justice” zwar auch werben, nun legt Konkurrent Marvel seinerseits mit “The First Avenger: Civil War” nach. In seinen Grundzügen basierend auf der mehrteiligen Comicbuch-Reihe stellt sich in “Civil War” ebenfalls die Frage, wer bei von Superhelden verursachten Kollateralschäden letztendlich die Verantwortung zu tragen hat. Am 28. April ist “The First Avenger: Civil War” in den heimischen Kinos zu sehen.

The First Avenger: Civil War- Die Geschichte

Zuerst Manhattan in “The Avengers”, dann das fiktive Sokovia in “Avengers: Age of Ultron“: Da wie dort kam das Superheldenteam The Avengers zum Einsatz, um einer akuten Bedrohung Einhalt zu gebieten und beiderorts war ihr Bemühen von Erfolg gekrönt. Doch im Zuge der Kampfhandlungen wurde in einem massiven Ausmaß Zerstörung angerichtet, welche auch Menschenopfer nach sich zog. Ein weiterer Vorfall mit tragischen Kollateralschäden bringt nun ein von der Regierung geführtes Kontrollorgan ins Spiel, welches die Tätigkeiten der Avengers nicht nur überwachen, sondern deren Aktivitäten maßgeblich leiten soll. Eine interne Kontroverse unter den Superhelden entsteht: Tony Stark aka Iron Man unterstützt angesichts einer persönlichen Erfahrung die neue Kontrollfunktion, während sich Steve Rogers alias Captain America nicht in seinen Handlung und in seiner Freiheit beschränken lassen will. So kommt es zur Spaltung in zwei Lager, die sich schon bald im Kampf gegenüberstehen.

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the-first-avenger-civil-war-1 ©Marvel/Walt Disney Studios

The First Avenger: Civil War- Die Kritik

Schon die Ankündigung, das der nun bereits dritte Teil der “The First Avenger”-Reihe (im englischsprachigen Ausland etwas sinnvoller als “Captain America”-Reihe betitelt) sich der immens erfolgreichen Civil War-Storyline von 2006 annimmt, konnte für Aufmerksamkeit sorgen. Kein eigenständiger neuer Eintrag in der “Avengers”-Filmreihe, sondern ein direkt an den Überraschungserfolg “The Return of the First Avenger” anschließendes Sequel sollte es nun werden. Grund für Zweifel an der Qualität gibt es kaum, zeichnet doch wie schon beim erwähnten Vorgänger erneut das Regieduo Anthony und Joe Russo verantwortlich. Das Brüderpaar hat mit dem 2014 erschienenen Action-Hit beweisen, das sich auch mit einer scheinbar banal wirkenden Marvel-Figur wie Captain America nicht nur ein temporeiches Comic-Spektakel, sondern auch ein recht intelligenter Action-Thriller machen lässt. Dies dürften sich dann auch die Marvel-Verantwortlichen gedacht haben, weswegen die Russos gleich für das kommende, zweigeteilte “Avengers”-Sequel “Infinity War” (geplante Starttermine: 2018 und 2019) engagiert wurden.

Das Thema Kollateralschäden in Superheldenfilmen ist ein ebenso interessantes wie schon oft aufgegriffenes (“Who watches the Watchmen”). Vor allem in jüngerer Zeit und dank der massiven “Man of Steel“-Kritik auf diversen Online-Seiten dahingehend scheint die Thematik jedoch neue Brisanz erhalten zu haben, woraufhin auch die Filmstudios ihrerseits geantwortet haben. Kaum noch ein großer Showdown im modernen Hollywood-Comicblockbuster ist möglich, ohne das zuvor nicht jemand über den Zustand der Evakuierung der Kampfzone zu berichten weiß. Ganz ohne jenen Verweis geht es in “The First Avenger: Civil War” zwar auch nicht, doch zeugt die vergleichsweise zurückhaltende, aber grandios inszenierte Action vom Verständnis der Regisseure über ihr vorgegebenes Material. Nicht das audiovisuelle Betäuben des Zusehers mit CGI-Bombast in möglichst aufregenden Locations erzeugt Spannung und Begeisterung, es kann auch ein einfacher Flugplatz sein, wenn ausgestaltete Charaktere mit zuvor vermittelter Motivation am Werk sind. Genau dies ist bei Drehbuch von Christopher Markus und Stephen McFeely (“The Return of the First Avenger”) auch der Fall: Im mit 146 Minuten längsten aller bisherigen Marvelverfilmungen wird eine mit ethischen und moralischen aufgeladene Handlung präsentiert, die für kommende Werke im Genre wegweisend sein sollte. Grenzen zwischen Freundschaft und Loyalität werden von Figur zu Figur neu gezeichnet, niemals steht pure Effektkino wie in “Avengers: Age of Ultron” im Mittelpunkt.

Auch in Hinsicht auf den effektiven Einsatz eines ganzen Ensembles an namhaften Schauspielern bzw. in weiterer Folge Superhelden ist dem Regieduo ein Meisterstück gelungen. Das emotionale Zentrum des Films wird nicht nur vom titelgebenden Supersoldaten Steve Rogers (Chris Evans) getragen, sondern auch vom überraschend zurückhaltenden Tony Stark (Robert Downey Jr.). Das stete Aufeinandertreffen der beiden wird mit dem Einsatz einer Vielzahl an neuen und bereits zuvor in Nebenrollen etablierten Charakteren intensiviert – was dann sogar so weit geht, das die Abwesenheit zweier Avengers-Urgesteine kaum bemerkt wird. Auch in Relation als obskur zu bezeichnende Figuren wie Vision (Paul Bettany), Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) und Avengers-Newcomer Black Panther (Chadwick Boseman) fügen sich besser in das Handlungsgeflecht ein, als man dies vielleicht zuvor vermutet hätte.

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the-first-avenger-civil-war-5 ©Marvel/Walt Disney Studios

The First Avenger: Civil War” ist mit seinen knapp zweieinhalb Stunden Länge zwar ein wortwörtlich abendfüllender Actionfilm, der jedoch zu keiner Zeit langweilig ist oder überladen wirkt. Themen wie Freundschaft, Loyalität und ethisches Handeln werden hier ebenso mit spielerischer Leichtgängigkeit ausgelegt wie die gemessen an anderen Genre-Vertretern vergleichsweise zurückhaltenden, aber dafür umso kreativeren und wirkungsvolleren Actionsequenzen. Ein gut gelauntes und mit vielen neuen Gesichtern bestücktes Ensemble verleiht dem Film zusätzlichen Schauwert. Damit kann “The First Avenger: Civil War” zweifelsohne als die bisher beste Verfilmung aus dem Marvel Cinematic Universe betrachtet werden. Fans sollten hoffen, das sie hiermit ein Richtmaß für zukünftige Filme jener Art erhalten haben.

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